Sehr geehrte Damen und Herren,
ich habe mit meiner Agentur den Eberswalder Weihnachtsmarkt, nach einem „Testjahr“ 2009, bereits in den Jahren 2010 bis 2019 betrieben. Bei den ursprünglichen konzeptionellen Überlegungen ging es um nicht mehr und nicht weniger als eine komplette Neuausrichtung des städtischen Weihnachtsmarktes. Ich habe nicht nur angeregt, aus dem zweitägigen ein zehntägiges Fest zu machen, sondern auch klar formuliert, dass der Markt auf den zentralen Platz der Stadt gehört und seine gesamte Fläche nutzt. Schon damals ist von einem befriedeten Ort die Rede, den man durch „stilisierte Tore“ betritt. Und weiter: „Die Zusammenstellung der Stände verzichtet konsequent auf Angebote, wie man sie beispielsweise von verschieden Wochenmärkten kennt, wie Handytaschen, Unterwäsche, Bürsten in allen Variationen etc…“ Das zu sagen, man kann es sich heute kaum vorstellen, war damals nötig. Der Schwerpunkt wird seither auf verschiedene handwerkliche Angebote gelegt und die Kulinarik bietet winterliche Spezialitäten, na klar, das sind süße und herzhafte Leckereien verschiedener Couleur. „Der Markt nimmt zudem verschiedene Jahrmarktelemente auf, wie beispielsweise ein nostalgisches Karussell.“ Und zum Schluß: „Die musikalische Begleitmusik unterstützt die weihnachtliche Stimmung. Formate wie Disco und Apres Ski wird es nicht geben. Begleitend wird ein attraktives Kulturprogramm organisiert. Zu erleben sind Gesangs- und Posaunenchöre, Puppen- und Figurentheater, Zauber-, Feuer-, sowie Jonglage-Shows, sicher auch ein märchenhaftes Lesezelt…“
Vieles aus dieser Skizze prägt längst den Weihnachtsmarkt. Am Schönsten ist jedoch, die über die Jahre stetig gewachsene Akzeptanz zu spüren und eine so große Publikumsresonanz zu erfahren.
Aktuelle Ausschreibung und Situation
Auf der in den vergangenen Jahren gelegten Grundlage wollte „Udo Muszynski Konzerte + Veranstaltungen“ den Weihnachtsmarkt Eberswalde sehr gern auch in den nächsten Jahren, also im Zeitraum 2020 bis 2024, weiterentwickeln. Offen für Hinweise, Austausch und Anregungen war es jedoch für mich grundlegend und entscheidend, mein Konzept des Weihnachtsmarktes als ein Gesamtkonzept zu interpretieren. Die einzelnen „Bausteine“ des Weihnachtsmarktes sind nicht zufällig gewählt, sondern beziehen sich aufeinander, bedingen sich mitunter sogar zwingend. Man kann insofern nicht ohne Weiteres Elemente weglassen und dafür anderes einfügen. Vieles hat sich im Prozeß und in der Auseinandersetzung mit meinen Partnern und Unterstützern entwickelt und ist auf der Erfahrung der letzten Jahre gegründet.
Dieses Gesamtkonzept besteht nicht nur aus sichtbaren, aufeinander abgestimmten Elementen wie z.B. dem künstlerischen Programm und der Zusammenstellung der gastronomischen und handwerklichen Händlerangebote. Das Gesamtkonzept ist auch an gewisse finanzielle, organisatorische und nicht zuletzt zwischenmenschliche Arbeitsbedingungen geknüpft, die bestimmte Elemente und eine friedliche und gedeihliche Atmosphäre – sowie auch eine seriöse Planung! – überhaupt erst ermöglichen. Es kann nicht losgelöst von ihnen betrachtet werden. Zu nennen ist hier z.B. die auf Vertrauen basierende, respektvolle und kooperative Zusammenarbeit mit allen Gewerken, die zum Gelingen des Weihnachtsmarktes beitragen (Ämter der Stadt Eberswalde, Händlerschaft, Künstlergruppen, Technik-Team etc.). Das Konzept ist auch an Bedingungen geknüpft, die nicht „greifbar“ und auf den ersten Blick offensichtlich, aber sehr deutlich spürbar sind. Zu nennen ist hier beispielsweise der bedingungslose Zugang für alle Menschen und eine friedliche Atmosphäre, in der sich die Besucherinnen und Besucher sicher und frei genug fühlen, den Weihnachtsmarkt in Ruhe zu entdecken und sich dazu in Beziehung zu setzen.
Es ist weiterhin so, dass eine solch große Veranstaltung nicht seriös zu planen ist. An die zwanzig Mal hat der Bundestag in den letzten anderthalb Jahren Änderungen am Infektionsschutzgesetz vorgenommen, auf eine ähnliche Zahl kommen die daraus resultierenden Eindämmungs- bzw. Umgangsverordnungen des Landes Brandenburg. Von heute auf morgen können monatelange Vorbereitungen zunichte sein. Das hat dann auch nichts mehr mit einem normalen unternehmerischen Risiko zu tun. Wir haben als Agentur in Abgrenzung zu einem unrealistisch erscheinenden „stationären“ Ansatz, auch offene Marktkonzepte mit vielen mobilen Elementen entwickelt, zur Umsetzung bräuchte es aber einen besonderen Rückhalt der Partner.
Ich trete von der Ausschreibung zurück, da diese voraussetzenden Bedingungen für das Gesamtkonzept aktuell und auch auf absehbare Zeit nicht gegeben sind bzw. sein werden. Die Grundlage fehlt – für eine seriöse Vorbereitung und letztendlich für mein Vertrauen darin, dass zukünftig dabei „etwas Gutes“ herauskommt. Als Grundlage benenne ich hier v.a. allgemeine Planungssicherheit und die Bereitschaft der Stadtverwaltung, meinem Konzept und meinen Erfahrungen weiterhin in dem Maße zu vertrauen, wie es für die Umsetzung nötig wäre. Beides ist aktuell nicht gegeben, was es mir unmöglich macht, weiter handlungsfähig zu bleiben.
Ich bedanke mich bei allen Menschen, die in den vergangenen Jahren zum Gelingen des Formates „Weihnachtsmarkt Eberswalde“ beigetragen haben – gerade auch aus der Stadtverwaltung und -politik. Ein besonderer Dank gilt meinen langjährigen – freiberuflichen sowie ehrenamtlichen – Partnern aus dem Veranstaltungsbereich. Für ihren Mut und ihr Vertrauen in diese Veranstaltung. Für ihren Respekt voreinander und vor dem Vorhaben als Gesamtkonzept. Das Ganze ist immer mehr als die Summe seiner Teile – hier im Besonderen.
Trotz aller Hürden und Herausforderungen habe ich die Rolle des Betreibers und somit Konzeptgebers und Koordinators sowie Gesamtverantwortlichen gerne ausgefüllt. Die Weiterentwicklung des Konzeptes war mir eine Herzensangelegenheit.
Mit den besten Grüßen
Udo Muszynski
Der Weihnachtsmarkt bei Facebook
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